Ursprung der Ω-Methode©
Während meiner Reha-Phase nach einer schwerwiegenden unfallbedingten Handgelenksverletzung musste ich mit meiner Hand das Klavier neu entdecken - quasi neu auf den Tasten "Laufen lernen".
Durch intensive Beobachtung und das Beachten der eigenen Körpersignale entstanden in den ersten Wochen nach der operativen Rekonstruktion 49 Übungen, die alle Bewegungs-Aspekte des Klavierspiels umfassten, ohne den Operationserfolg zu gefährden oder die operierte Struktur unphysiologisch zu belasten.
Nach drei Wochen Handtherapie wurde mir die Rückkehr ans Instrument erlaubt - nur drei Wochen später konnte ich den Weg von der völligen Spielunfähigkeit bis zur kompletten Rehabilitation durchschreiten und einen Klavierabend in der Klinik geben.
Pädagogische Einbindung & wissenschaftliche Überprüfung der Ω-Methode
Nach der eigenen erfolgreichen Rehabilitation mit der Ω-Methode schloss ich mein Studium in den Studiengängen Künstlerische Ausbildung und Instrumentalpädagogik mit einem Diplom und Auszeichnung ab.
Meine Diplomarbeit schrieb ich zum Thema "Die Entwicklung einer physiologischen Klaviertechnik - auf der Grundlage historisch gewachsener Bewegungskonzepte am Klavier - und deren Anwendung". Dies war der Grundstein für meine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Klaviertechnik.
Daraus entstand mein Promotionsprojekt - die Objektivierung der Prinzipien der Ω-Methode© mit Hilfe von bewegungsanalytischen Methoden (3-D-Kinematographie, Zebris), und der lerntheoretischen, anatomischen und physiologischen Einbindung der methoden-eigenen Prinzipien. Die Arbeit (Summa cum laude) wurde bei Schott Music verlegt.
Therapeutische Anwendung der Ω-Methode©
Seit fast 20 Jahren wende ich die Ω-Methode© in der Optimierung von Spielvorgängen und Klaviertechnik sowie in der Rehabilitation von professionellen Pianisten an.
Sie fungiert als pädagogisches Konzept zur Entwicklung einer Balance in der Handmuskulatur, der Kräftigung der intrinsischen Handmuskulatur und der Optimierung des "Fine-Tuning" bei Spielvorgängen.
Ich konnte schon viele PianistInnen zu einer optimierten Handfunktion und damit zu einer leichteren Umsetzung ihrer musikalischen Ideen verhelfen.
Übertragung der Ω-Methode© auf andere Instrumente
In der pädagogischen und therapeutischen Praxis hat sich gezeigt, dass die zu Grunde liegenden Prinzipien auch auf andere Instrumente übertragbar sind. Dabei geht es um das Lernen musikalischer Strukturen, die Bewegungsplanung, Bewegungssteuerung und Kontrolle, um die Anwendung physiologischer und trainingstherapeutischer Prinzipien etc. - diese sind durchaus vergleichbar bei allen Musikern. Natürlich müssen sie auf das jeweilige Instrument adaptiert werden.
Die Ω-Methode© ist mit vielen MusikerInnen erprobt und erfolgreich angewendet worden.